Super Size Me, diesen Spruch hört man aus dem Munde eines Amerikanes äußerst selten. Der Filmemacher und Journalist Morgan Spurlock hat den Selbstversuch gewagt. Statt veganem Gemüsequiche und grünem Salat kamen täglich Burger, Pommes und Coke auf den Tisch.
[youtube S5W1kTZYuzA]
30 Tage essen, 3 mal täglich Mc Donald’s, dieses Ziel setzte sich der kritische Journalist im Jahre 2004. Unter Beobachtung von drei Ärzten startete der damals 34-Jährige sein Experiment Ernährung. Vier Goldene Regeln galt es dabei zu beachten:
1.Wird Spurlock das Menü in Super Size, der damaligen Übergröße, angeboten, so muss er es bestellen.
2.Ausnahmslos alle Nahrungsmittel müssen vom Mc Donald’s-Konzern kommen.
3.Jedes Gericht auf der Karte muss mindestens einmal gegessen werden.
4.Der Journalist muss täglich drei große Mahlzeiten essen: Frühstück, Mittag und Abendbrot.
Super Size Me: Faktenmix gegen Fastfood
Ärzte, Juristen und diverse andere Experten zeichnen ein bestürzendes Bild des Fastfood-Konsums in den Vereinigten Staaten. Neben Ausschnitten aus seinem Selbstversuch konfrontiert Morgan Spurlock Amerikaner, wie Europäer mit den Fakten ungesunder Ernährung. Er selbst nahm während des Monats rund 11 kg zu, litt unter Depressionen und Leberschäden. Eine sinnvolle Aufopferung im Zeichen der gesundheitlichen Aufklärung?!
Gesundheitliche Aufklärung oder Ernährungskomödie?
Als Reaktion auf den Film Super Size Me nahm Mc Donald’s schließlich die Super Size-Größe aus ihrem Angebot. Doch wie sieht es mit den Konsumenten aus? „Fast Food-noch niemals so ekelhaft und unterhaltend“ schreibt „The Hollywood Reporter“ und der SPIEGEL fügt an: „Und auch, wenn Ihnen nicht gefallen kann, was Sie da sehen, so bietet das Ganze doch jede Menge Anlass zur Belustigung.“ Ohne direkt mit dem Zeigefinger auf die Zuschauer zu zeigen, überbringt Spurlock die Nachricht des bösen Fastfood-Konzerns. Dabei gerät der Film in Gefahr, als zweites Jack-Ass zu verkommen.
Kritik an der Dokumentation
Neben der Botschaft steht auch die Aussagekraft des Films in der Kritik. So verkündete Spurlock, täglich nur Schritte zu machen, das Sportpensum eines durchschnittlichen Amerikaners. Gleichzeitig übernahm er jedoch diverse andere Aufgaben, wie Regie und Produktion des Films, eine kräftezehrende und körperlich fordernde Arbeit, die mehr als dieses Pensum bedingt. Auch die Einnahme von Medikamenten, wie Cholesterinsenkern, zur Produktion drastischerer Werte wird dem New Yorker vorgeworfen. Trotz all dieser Kritik ist Super Size Me eine einzigartige Doku mit erschütternden Ergebnissen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die DVD ist bei diversen Anbietern, wie Amazon oder Weltbild, erhältlich.
Fotoquelle: Thinkstock, 479908334, iStock, primo-piano