Liebhaber von Fastfood wie Chips und Pommes, aber auch Keksen und Knäckebrot, werden seit Jahren immer und immer wieder aufs Neue verschreckt. Krebsgefahr droht durch Acrylamid, das beim Braten, Backen und Frittieren von allen Lebensmitteln mit einem hohen Kohlenhydratgehalt entsteht.
Damit nicht genug, nein, jetzt ist auch noch das noch viel gefährlichere Glycidamid von Lebensmittelchemikern der TU München in eben jenen Lebensmitteln nachgewiesen worden. Hysterischen Berichten nach haben schon geringe Mengen ausgereicht, um die Zellen von Säugetieren genetisch in gefährlichem Ausmaß zu verändern. Entwarnung gibt Umwelttoxikologe und Lebensmittelchemiker Matthias Baum. Der stellt klar, dass der menschliche Organismus aus dem eh in den Lebensmitteln vorhandenem Acrylamid viel größere Mengen Glycidamid bildet, als jetzt in den einzelnen Nahrungsmitteln nachgewiesen wurde. Das bedeutet, dass das, was die Herren nachgewiesen haben, kein nennenswertes Risiko für den Menschen darstellen dürfte.
Wer jetzt verschreckt beschließt, seine Chips nur noch im Bio-Laden zu kaufen, macht damit übrigens erst recht was verkehrt. Diese werden in reinem Sonnenblumen-Öl frittiert, weil dieses angeblich einen höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren hat und damit gesünder ist als Kokosfett. Die Münchner Forscher fanden allerdings gerade in Produkten, die in Sonnenblumen-Öl frittiert wurden, die höchsten Glycidamid-Werte.
Also – Hysterie und Verzweiflung sind vergebene Liebesmüh – man entkommt sowieso nicht. Und wenn man sich von jeder Forscher-Entdeckung ängstigen ließe und diese beherzigen wollte, könnte man eh gar nichts mehr essen, es sei denn man hat es selbst angebaut und rein natürlich aufgezogen. 😉