Im heimischen Garten sind sie bisher keineswegs gern gesehen. Wildkräuter gelten als Unkraut und werden meist sofort entfernt, damit sie gar nicht erst in der Lage sind, den restlichen Pflanzen die Nährstoffe zu rauben. Dies könnte sich allerdings schon bald ändern. Brennnessel, Löwenzahn und Co. können ihrer Erscheinung wegen nicht jeden überzeugen, geschmacklich allerdings vermag es, so manch ein ungewöhnliches Kraut, wahre Gourmets zu erstaunen.
Die piekenden Blätter der Brennnessel sind besonders unbeliebt. Ist man im Sommer einmal barfuß unterwegs und trifft auf die gezackten Pflänzchen, kann man sich schnell einen kratzenden roten Ausschlag zuziehen. Wer die Brennnessel allerdings schon einmal gewalzt, in frischem Salat oder aber zubereitet wie Spinat verzehrt hat, könnte beinahe auf den Gedanken kommen, dass das Kraut es wirklich nötig hat, sich zu verteidigen. Wüsste jedermann wie schmackhaft diese unscheinbare Pflanze eigentlich ist, wäre sie wahrscheinlich schon längst ausgestorben. Die Brennnessel ist nicht nur nussig im Geschmack, sondern zudem reich an Vitaminen.
Giersch (s. hier) mit seinen weißen Blütendolden hat jeder schon einmal gesehen. So verbreitet wie es ist, würde man nie darauf kommen, dass auch die Blätter dieser Pflanze einen Hochgenuss darstellen können. Ob im Salat oder in der Suppe. Sind die Blätter frisch sind sie unglaublich knackig, lecker und gesund.
Auch die gewöhnliche Vogelmiere (s. hier) mit ihren dicken, kräftig grünen Blättern kann als Wildgemüse und zudem als Heilpflanze verwendet werden. Aufgrund ihrer ätherischen Öle wirkt sie schmerzlindernd, insbesondere bei Rheuma. Geschmacklich erinnert sie an Mais und zudem enthält sie sehr viel Vitamin C.
Die charakteristisch geformten Löwenzahn-Blätter sind sehr mild im Geschmack und eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Salaten.
Wem das Erscheinungsbild seines Gartens besonders am Herzen liegt, der muss auf den Genuss trotzdem nicht unbedingt verzichten. Unkraut wächst fast überall. Ganz besonders an Wegesrändern und auf spärlich besuchten Wiesen fühlt es sich wohl. Und das Beste ist: Es wird niemandem missfallen, wenn man sich ein paar dieser Pflänzchen mitnimmt. Allerdings sollte man, um Verwechslungen ausschließen zu können, einen Experten oder ein gutes Bestimmungsbuch mitnehmen, wenn man sich auf die Suche macht.
[youtube KpxMDeH1x5Y]