Ihr Kalorien, ihr kommet, ihr kommet alsbald…
Die Tage sind seit Wochen kürzer, die Nächte länger – die Zeit der süßen Frohlockungen hat begonnen. Und so greifen wir im Supermarkt auch schon Anfang November zu der Tüte mit den Lebkuchenherzen, die wir uns beim Nachmittagstee genüsslich auf der Zunge zergehen lassen. In der kalten Jahreszeit ist der legere Kuschel-Look so oder so angesagt. Weite Lässig-Pullis und Strickjacken machen das angefutterte Winterhüftgold glücklicherweise unsichtbar. Besonders bequem sind die Wohlfühlleggins, die sich vor geraumer Zeit erfolgreich ihren Weg vom Vorstadtkinderspielplatz unters schicke Strickkleid erkämpft haben.
Doch Vorsicht. Bis Weihnachten werden noch viele süße Sünden unseren Weg kreuzen…
Stichwort Weihnachtsmarkt. Von den Kalorienbomben in Form von unscheinbaren – und vor allem harmlos klingenden – Leckereien wie Florentiner, Liebesäpfeln oder Spitzbuben und der alljährigen Keksdose mit Schwiegermamas Best-of an selbstgemachten Plätzchen ganz zu schweigen. Und auch an die Festtagsvöllerei wollen wir an dieser Stelle noch nicht wirklich denken.
Unser Rat: Watch your Gaumenfreuden! Übt euch in Disziplin. Wenn ihr die folgenden Tipps beherzigt, dann erspart ihr euch eine Adventszeit mit kneifenden Hosen oder in Hosen, die ohne Murren mit dem Röllchen mitwachsen. Und nein, es ist keine gute Idee, die zwickende Lieblingsjeans gegen eine freundliche, anpassungsfähige Legginshosen-Kollektion auszutauschen. Der nächste Frühling kommt bestimmt – und wer sich an den viel zu langen vergangenen Winter erinnert weiß: die Trost spendenden Aufmunterer werden unsere Gaumen noch gut sechs Monate gute Gedanken bereiten müssen.
Zehn gesunde Tipps zum sanften Abnehmen
Tipp 1: Wiegt euch regelmäßig
Ihr braucht keine Waage? Pah! Die Hosen kneifen – DAS ist Motivation genug, um wieder ein wenig kürzer zu treten. Nun, um den inneren Schweinehund jeden Tag an dieses Vorhaben zu erinnern, solltet ihr euch das mit der Gewichtskontrolle noch einmal überlegen. Es wird wesentlich leichter fallen, sich an das Abnehmvorhaben zu halten, wenn sich die ersten Erfolge auf der Waage sehen lassen. Setzt euch nicht unnötig unter Druck. Einmal pro Tag Wiegen reicht.
Tipp 2: Verzichtet auf Alkohol
Alkohol ist der Dickmacher schlechthin. 7 kcal pro Gramm – das solltet ihr euch bei jedem Schlückchen Wein verinnerlichen. Als wäre das nicht schon genug, forciert Alkohol auch den Appetit. Eine U.S. Fitnesszeitschrift begleitete verschiedene Frauen beim Abnehmen. Ergebnis: Eine Frau verzichtete einen Monat lang auf Alkohol. Sie verlor 3 Kilo – ohne die Ernährung umzustellen.
Tipp 3: Beweget euch
Während der Bibber-Monate schreit die Couch förmlich: „Komm her, mach’s dir auf mir gemütlich! Und bring eine Tüte Chips und andere Knabbereien mit…“ Damit ist nun Schluss. Der Frühling kommt – wenn auch in ferner Zukunft – wieder. Und damit der Strand. Im Bikini ist kein Platz für Hüftgold! Ihr müsst es nicht gleich übertreiben und ein Abo im Fitnessstudio abschließen. Joggen, Radfahren, Schwimmen – Hauptsache Bewegung.
Tipp 4: Finger weg von „Pausensnacks“
Hand aufs Herz: Esst ihr nur, wenn ihr hungrig seid? Oder nascht ihr auch außer der Reihe beim leisesten Knurren aus der Magengegend. Finger weg! Beschränkt euch auf drei Mahlzeiten pro Tag. Wird der knurrende Magen unerträglich, esst Lebensmittel ohne Zucker oder Stärke (beispielsweise ein gekochtes Ei, einen Naturjoghurt oder 6-7 Nüsse). Grund: Nach dem Verzehr von Zucker oder Stärke steigt der Blutzuckerspiegel. Folge: Insulin wird ausgeschüttet – und es wird weniger Fett verbrannt.
Tipp 5: Trinken Sie vernünftig
Dass Alkohol Kalorienbomben sind, wisst ihr nun schon. Aber auch in süßen Säften, lecker kreierten Coffe to Gos und anderen Softdrinks lauern viele Dickmacher. Wer abnehmen möchte, sollte sich mit Wasser und ungesüßtem Tee und Kaffee begnügen. Säfte nur in geringen Mengen genießen – und dann großzügig mit Wasser verdünnen.
Tipp 6: Nie wieder „Familienmülleimer“
Immer wieder beobachtet: Eltern, die den nicht leer gegessenen Teller der lieben Kleinen auch noch aufgemampft haben. Übrigens: Es sind nicht nur die Väter, die sich „opfern“ – immer mehr Mütter fühlen sich offenbar verpflichtet, nichts wegzuschmeißen. Schluss damit! Ihr seid schließlich nicht der „Familienmülleimer“.
Tipp 7: Führen Sie ein Ernährungsprotokoll
Ein weltweit erfolgreiches „Abnehm-Trainer“-Unternehmen verdonnert seine Anhänger dazu, die täglichen Speisen und Getränke zu protokollieren. Um das Ausmaß dessen, was man verputzt, besser einschätzen zu können, hat dieses Unternehmen den Lebensmitteln Punkte vergeben. Dadurch hat erhält jeder einen Überblick über die Kalorienwucht der jeweiligen Nahrungsmittel. Schreibt also auf, was ihr täglich esst – macht euch Notizen zu den jeweiligen Kalorien.
Tipp 8: Vorsicht vor dem Gewichts-Jojo
Wir kennen alle die Jojo-Stars. Traurigstes Beispiel ist Schauspielerin Kirstie Alley. Immer wieder nahm sie ab, präsentierte dann stolz das Ergebnis – und nahm kurz danach wieder zu. So etwas passiert, wenn Sie sich erst schlank Hungern – und anschließend wieder ungeniert zubeißen. Wichtig ist es, die Ernährungsgewohnheiten bewusst umzustellen. Wer sich langfristig nicht mehr mit kneifenden Hosen herumplagen möchte, sollte dies beherzigen.
Tipp 9: Fühlt den Erfolg
Freut euch über die Abnehmerfolge. Fühlt, wie viel leichter ihr euch mit vier Pfund weniger auf den Hüften sind. Genießt es, beim Hoseschließen nicht mehr den Bauch einziehen zu müssen.
Tipp 10: Belohnt euch
Genuss ist das Schönste am Leben – und Genießen eine Kunst. Wann habt ihr das letzte Mal eine verführerische Praline auf der Zunge zergehen lassen, ein Glas Rotwein bewusst genossen? Belohnt euch mit besonderen Gaumenfreuden. Schenkt euch und eurem Liebsten einen Tag in der Woche, an dem ihr euch etwas Gutes tut. Diese festen Termine sind auch ein fantastischer Motivator, wenn nach einem stressigen Tag das Sofa ruft – und ihr pflichtbewusst die Schnürsenkel der noch recht neuen Joggingschuhe schließt. Was sich in jedem Fall lohnt, weil Joggen einen Knackpo macht.
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