Die Erreger von Tropenkrankheiten fängt man sich doch nur in exotischen Ländern ein, oder?
Dieser Irrglaube ist vollkommen fehl am Platz!
Meeresfrüchte am Mittelmeer können uns mit der Leber-Entzündung Hepatitis infizieren.
Über 2000 Muscheln und Schalentiere aus unterschiedlichen Aquakulturen in Portugal wurden zwecks einer Studie auf Keime untersucht und das Ergebnis ist äußerst besorgniserregend: Jede dritte Muschel enthielt die gefährlichen Hepatitis-A-Viren.
„Dies bestätigt frühere Studien, die im Norden Spaniens und am Mittelmeer gemacht wurden. Überraschend ist allerdings, dass auch Gewässer der höchsten Güteklasse betroffen sind“, so die Worte von Prof. Thomas Löscher, dem Leiter des Tropen-Instituts in München.
Eine Gefahr besteht dann, wenn Muscheln roh, oder nicht ausreichend gegart zu sich nimmt. Symptome einer Leberentzündung zeigen sich durch Fieber, Durchfall, Übelkeit und Schwindel. Des weiteren verfärbt sich der Urin ins Dunkle und die Haut bekommt einen gelblichen Stich. Daher kommt auch der gängige Name der „Gelbsucht“.
Diese Erkrankung vergeht wieder, dauert aber mitunter Monate an. Bei Menschen deren Leber bereits vorgeschädigt ist, kann sie sich jedoch lebensbedrohlich auswirken.
Für alle, die den Genuss der leckeren Meerestierchen weiterhin erleben möchten, ist es ratsam, sich gegen Hepatitis A impfen zu lassen.