Gerade Margarine gilt vielen als gesunder Ersatz zur Butter. Lange wurde uns dies von der Lebensmittelindustrie so vermittelt. Wir Verbraucher glaubten das auch. Erst in jüngerer Zeit ist die Lebensmittelforschung auf die Gefahr der trans-Fettsäuren für den menschlichen Organismus aufmerksam geworden.
Die so genannten trans-Fettsäuren stehen erst seit kurzem in der Kritik. Immer wieder flammt die Diskussion darüber auf und ebbt sehr schnell wieder ab. Die Industrie wiegt den Verbraucher zulasten seiner Gesundheit in Sicherheit. Dieser verkennt aber nicht nur, wie gefährlich Transfette sind, sondern auch, wo sie überall noch drin stecken. Die Margarine ist hierbei nur die Spitze des Eisbergs!
Was sind trans-Fettsäuren
Trans-Fettsäuren entstehen durch Umwandlung des Molekularaufbaus der cis-Fette, die eine gebogene Struktur aufweisen, in trans-Fette, welche gerade sind. Das Ganze ist sehr theoretisch. Von daher sollte die einfache Erklärung an dieser Stelle genügen. Diese Umwandlung kann durch anaerobe bakterielle Stoffwechselprozesse erfolgen, welches eine natürliche Art der Entstehung von Transfetten darstellt.
Mit dieser natürlichen Art der Transfette kann unser Körper umgehen. Hühnereier oder auch ein Glas Milch enthalten nicht genug davon, um uns zu schaden. Wirklich gefährlich sind aber die Industriefette. Durch den industriellen Herstellungsprozess entstanden, kommen sie häufig in hoher Anzahl in unseren Lebensmitteln vor. Mit dieser Menge kommt unser Körper dann nicht mehr zurecht.
Ansonsten entstehen Transfette auch durch zu hohe Temperaturen beim Braten. Schon ab einer Temperatur von 130 °C werden Pflanzenfette, die von Natur aus keinerlei trans-Fettsäuren enthalten, zu einer Gefahr für unsere Gesundheit.
So schaden die trans-Fettsäuren
Transfette schädigen den Körper, indem sie Entzündungen im Körperinneren hervorrufen. Zudem wirken sie sich negativ auf den Cholesterinspiegel aus. Das bedeutet, dass durch den Einfluss der trans-Fettsäuren, der Anteil an schlechtem Cholesterin erhöht wird, wogegen der Anteil an gutem Cholesterin sinkt. Damit steigt insgesamt das Risiko koronarer Herzerkranken.
Wer 5 g von diesen Transfetten pro Tag zu sich nimmt, der steigert damit die Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu bekommen um 25 %. Außerdem stehen trans-Fettsäuren in Verdacht Diabetes und auch die gefährliche Darmerkrankung Morbus Crohn zu verursachen.
Trans-fettsäuren sind im Übrigen unbedingt von gesättigten Fetten zu unterscheiden. Auch wenn immer wieder auf diese zum Beispiel in Butter enthaltenen Fette im negativen Sinne hingewiesen wird, so werden sie dennoch von unserem Körper genauso benötigt wie einfach und auch mehrfach Gesättigte. Gesättigte Fette schützen beispielsweise die lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren.
Vor diesen Lebensmitteln sei gewarnt
Gleich an dieser Stelle muss gesagt werden, dass die Industrie schon teilweise auf die Kritik reagiert hat. Die modernen Margarinen, die heute als Brotaufstrich dienen, enthalten nahezu keine Transfette mehr. Anders sieht es bei den Margarinen, die zum Kochen und Backen verwendet werden aus. Deren Anteil an trans-Fetten liegt bei bis zu 50 %!
Ansonsten können diese Fette in allen Nahrungsmitteln enthalten sein, auf deren Etikett „gehärtetes Pflanzenfett“ steht. Die Betonung liegt dabei auf „können“. Denn in Europa gibt es hierzu noch keine Etikettierungspflicht. Mangels einer Kennzeichnungspflicht können die Hersteller machen was sie wollen. Der Verbraucher weiß damit auch weiterhin nicht, womit er es zu tun hat.
Gehärtetes Fett wird heutzutage in vielen Lebensmitteln verwendet. So ist es in Süßwaren, in Keksen, in Fertigkuchen, in Kindernahrung und vor allem auch in Fertigprodukten wie Tütensuppen, Müsliriegeln und in Frühstücksflocken enthalten. Auch Pommes oder anderes Fastfood enthalten Transfette.
Zurück zur Natur
Butter enthält gesättigte Fette, die immer wieder als schlecht für uns propagiert werden. Sie ist aber auch ein ausgesprochenes Naturprodukt, was man von der Margarine nicht behaupten kann. Die Margarine sieht zwar perfekt aus und lässt sich auch aus dem Kühlschrank kommend wunderbar verstreichen, doch handelt es sich um industriell gefertigte Ware. Sie entsteht durch einen chemischen Härtungsprozess. Wer weiß, was in der Margarine noch alles drin steckt.
Außerdem enthält die Margarine im Vergleich zum Ausgangsprodukt, dem Pflanzenöl weniger Vitamine und Lecithin. Letzteres hat nicht nur eine cholesterinsenkende Wirkung, es ist auch am Fettstoffwechsel beteiligt.
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