Wie die „taz“ berichtet, beraten Politiker seit Veröffentlichung der aufsehenerregenden nationalen Verzehrstudie, die eine direkte Korrelation zwischen Körpergewicht und Bildungsniveau nachgewiesen hat, über eine Kennzeichnung von Lebensmitteln.
Verbraucherschutzminister Seehofer favorisiert ein Kennzeichnungs-Modell, das „die Nährwerte in einem Produkt in Bezug zu einer vernünftigen Tagesration setzt“. Renate Künast – Verbraucherschutzministerin vor Seehofer – sähe lieber eine einfachere Kennzeichnung nach englischem Vorbild: Dort werden Lebensmittel mit grünen, gelben und roten Siegeln versehen – das war’s. Künasts pragmatisches Argument leuchtet ein: „Wer rechnet schon den ganzen Tag nach, wieviel Prozent er wovon schon konsumiert hat?“
Ob – und wenn ja: wann – eine solche Kennzeichung kommen könnte, steht allerdings noch offen. Spätestens seit Veröffentlichung der nationalen Verzehrstudie ist aber klar, dass ein Umdenken stattfinden muss in Deutschland. Seit Längerem wird erwogen, Ernährung und Kochen als Unterrichtsfach einzuführen. Dafür spricht einiges; nicht zuletzt der Umstand, dass verschiedene Studien jetzt schon vorhersagen, dass 2050 rund 50% der Bevölkerung Europas an Diabetes erkrankt sein werden – infolge von schlechter Ernährung.