Abnehmen – ein Vorsatz, mit dem viele hochmotiviert Jahr für Jahr in den Januar starten. Noch vor Februar ist dieser Vorsatz dann allerdings oft wieder ad Acta gelegt worden…
Wenn man sich jedoch verinnerlicht, welche Auswirkungen falsche Ernährung hat, sollte sich jeder die Zeit nehmen, um sich mit gesunder Ernährung zu beschäftigen und diese dann in den Alltag zu integrieren. Das schnelle oft fettige Essen ist ein Trend, der uns zunächst übergewichtig und perspektivisch krank machen kann. Übergewicht und Adipositas könnte laut des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) demnächst das Rauchen als größten Krebsrisikofaktor ablösen.
Es geht um Übergewicht! Nicht „nur“ um ein paar Wohlfühlpfunde
Um eines vorweg zu nehmen: Wenn hier die Rede von Übergewicht und Adipositas ist, dann sind nicht ein paar Wohlfühlpfunde gemeint, die sich viele von uns über die Feiertage angefuttert haben. Es geht um Übergewicht, also um viele Kilos über dem Idealgewicht.
„Wir haben immer mehr Hinweise dafür, dass unser westlicher Lebensstil mit Überernährung, Übergewicht und Stoffwechselstörungen zu einer erheblichen Zunahme von Krebserkrankungen führt“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des DKFZ, Otmar Wiestler. Weiter sagt er: „Der Zusammenhang ist relativ klar für Krebserkrankungen im Magen-Darm-Bereich. Aber auch für Brustkrebs, Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs scheint das so zu sein.“
1,4 Milliarden Erwachsene sind übergewichtig
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm und warnt vor Fettleibigkeit und Übergewicht. Es handle sich um eine Epidemie. Weltweit seien etwa 1,4 Milliarden Erwachsene übergewichtig, davon sei ein Drittel fettleibig.
„Es ist davon auszugehen, dass die Kombination aus Überernährung, Übergewicht und Stoffwechselstörungen einer der entscheidenden Krebsrisikofaktoren der Zukunft sein wird – wenn wir nichts dagegen unternehmen“, warnt Wiestler.
Laut DKFZ machen die Essgewohnheiten zwischen 20 und 42 Prozent bei der Entstehung von Krebs aus. Einen genauen Zusammenhang konnten die Experten bisher auch noch nicht finden. Eines ist jedoch klar: was gesunde Ernährung ausmacht. Jeder sollte darauf achten, faser- und ballaststoffreiche Kost mit Gemüse und Obst zu sich zu nehmen. Um Übergewicht zu verhindern und damit das Krebsrisiko zu reduzieren, sollte auf Fette und Zucker weitestgehend verzichtet werden.
Dickdarmrisiko durch rotes Fleisch
Auch der Virologe Harald zur Hausen erforscht die Auswirkungen von falscher Ernährung auf das Krebsrisiko, dem wir uns alle aussetzen. Zur Hausen erforscht, ob und wie rotes Fleisch, Infektionen und Darmkrebs zusammenhängen. Der langfristige Verzehr von rotem Fleisch erhöhe das Dickdarmkrebsrisiko um etwa 20 bis 30 Prozent, so der Nobelpreisträger. Darmkrebs tritt nicht überall auf. „Auffallend ist, dass in den Ländern, in denen Darmkrebs selten vorkommt, kaum europäisch-asiatisches Rindfleisch gegessen wird“, so zur Hausen. Der Wissenschaftler untersucht, ob Viren in diesen spezifischen Rindern eine Rolle spielen könnten, die wir aufnehmen, wenn das Fleisch noch roh oder schlecht durchgebrachten ist. Es könnte sein, dass genau diese Viren dann in uns immer noch aktiv sind. „Ob sie allerdings beim Menschen zu Infektionen führen, können wir noch nicht klar sagen.“
Harald zur Hausen warnt auch vor zu schnellen Schlussfolgerungen beim Thema Ernährung und Krebs: „Keine Infektion, die zu Krebs führt, macht das ganz für sich allein – es müssen immer noch Schäden im Erbgut der betroffenen Zellen hinzukommen.“
Auch eine Gefahr: Tabak und Alkohol
Britische Wissenschaftler veröffentlichten 2011 eine Studie, die ebenfalls ein Tritt in den Allerwertesten sein könnte. Demnach wären 43 Prozent aller Krebserkrankungen vermeidbar gewesen. Die Erkrankungen seien eine Folge ihres ungesunden Lebenswandels gewesen. Neben einer schlechten Ernährung erhöhen auch Tabak- und Alkoholkonsum die Gefahr von Krebserhöhung.
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