Ich weiß ja nicht, wie es bei euch in der Küche zugeht. Bei uns verhält es sich so: Ich will’s gesund, Schatzi isst alles – „Hauptsache lecker“. Damit sind wir zumindest essenstechnisch ein Durchschnittspaar. Denn laut einer Forsa-Umfrage, die im Auftrag der Techniker Krankenkasse durchgeführt wurde, machen Frauen mehr Wirbel ums Essen als die Herren: SIE will’s gesund (und beschäftigt sich mit ausgewogener, gesunder Ernährung), ER will einfach nur, dass es schmeckt (und denkt nur wenig über Esswaren nach).
Da 80 Prozent der Frauen in der heimischen Küche für das verantwortlich sind, was auf dem Esstisch landet, dürften sich Herren, die in einer Beziehung leben, bewusster ernähren als ihre Single-Freunde. Dass gesund nicht unappetitlich sein muss, wisst ihr, liebe Freundinnen, schon lange. Und so dürftet ihr, genau wie ich es tue, eurem Liebsten mit gesunden Gerichten Gaumenfreuden bereiten. Und, um ihn bei Laune zu halten, überrascht ihr ihn in regelmäßigen Abständen mit „Männergerichten“ wie Wiener Schnitzel, Chili con Carne, einer Rosmarinkeule oder Schweinerippchen – geht ja auch alles halbwegs gesund und kalorienreduziert.
Viele deutsche Männer müssten allabendlich glücklich und satt ins Bett gehen: 93 Prozent der Frauen, die an der Umfrage teilnahmen, schätzen ihre Kochkünste als gut bis sehr gut ein. 41 Prozent der Männer gaben übrigens an, nur wenig oder überhaupt nicht zu kochen…
Ein Blick ins heimische Bücherregal mit den Feinschmecker-Schmökern macht stutzig: Tim Mälzer („Born to Cook: Schmeckt nicht – gibt’s nicht“), Alfons Schuhbeck („Meine Küchengeheimnisse“), Horst Lichter („Alles in Butter“), Kolja Kleeberg („Frag Kolja! Dein Küchenhelfer für alle Kochlagen“), Alfred Biolek („Meine Rezepte“) – diese und andere Männer beweisen seit vielen Jahren, dass Kochen eben keine Frauen-Domäne ist. Für mich ist zumindest Herr Biolek so etwas wie ein Koch-Guru. Und keiner bedient so sexy eine Nudelmaschine wie Tim Mälzer.
Keine Zeit – und andere Gründe, warum Männer nicht den Kochlöffel schwingen
Wie dem auch sei. Jeder Mann ist anders – und der deutsche Durchschnittsmann hat fürs Kochen schlicht keine Zeit (40 Prozent), keinen Grund, weil es jemanden gibt, der es besser kann (17 Prozent), keine Lust (14 Prozent) oder ist zu faul (neun Prozent). Immerhin: Jeder dritte Mann kocht regelmäßig. Das macht Hoffnung.
PS: Für die Studie wurden übrigens 1.000 Erwachsene befragt.
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