Berlin (dpa/tmn) – Nudeln in Salzwasser kochen war gestern, der neue Trend heißt One Pot Pasta. Bei der Eintopf-Pasta köcheln die Nudeln gleich in ihrer eigenen Soße mit allen anderen Zutaten – und werden so besonders aromatisch.
«Gerade wenn es mal schnell gehen soll, man aber trotzdem selber noch kochen möchte, bieten sich One-Pot-Gerichte besonders gut an», sagt der Hamburger Food-Blogger
Arne Ewerbeck. Der Aufwand in Vor-, Zu- und Nachbereitung halte sich in Grenzen. So kann ein Pasta-Gericht ratzfatz gezaubert werden, meint der 29-Jährige.
Die erste Vorlage zur One Pot Pasta gab nach Meinung mehrerer deutscher Food-Blogger die US-Haushalts-Stilikone
Martha Stewart. Auf ihrer Homepage zeigte die Lifestyle-Unternehmerin schon im Jahr 2013 in Videos, wie die simplen Gerichte zu kochen sind – und löste damit einen regelrechten Internet-Hype unter den Bloggern aus.
Richtig schwer ist die Zubereitung nicht. Alle Zutaten wie Basilikum, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze werden klein geschnitten und in einen Topf geworfen, dazu kommt die Pasta. Dann erst braucht es Präzision. «Es kommt sehr darauf an, dass man die passende Menge Flüssigkeit zum Abkochen der Nudeln wählt, sodass diese zum einen gar sind, zum anderen aber nicht zu matschig werden», erklärt Ewerbeck. Mit «grob über den Daumen gepeilt» ist es da nicht getan. Wenn zum Beispiel viele wasserreiche Zutaten in dem Rezept enthalten sind, braucht es weniger zugegebene Flüssigkeit.
Am besten funktionieren die One-Pot-Rezepte mit schmalen langen Nudeln wie Spaghetti oder Linguine. Sie tauchen während des Garens gut in die Flüssigkeit ein. «Bei dickeren Nudelsorten muss man etwas öfter rühren, damit sie auch gleichmäßig garen», empfiehlt Kochbuch-Autorin Marianne Zunner.
Doch mit der Zubereitung in einem Topf gelingen nicht nur simple Gerichte aus der Studentenküche. Die Basic-Flüssigkeiten sind zwar Wasser, Brühe, Tomatensaft oder passierte Tomaten. Bei cremigen Soßen wird Sahne zugegeben. Durch Kokosmilch, Wein oder einen Schuss Sherry oder Reiswein wird das Gericht raffinierter. «Schön ist ein frisches Extra zum Schluss, also frische Kräuter, eine Salsa, ein paar Nüsse», sagt Zunner.
Ein Beispiel ist die
Pasta alla Vesuviana: Für das simple Gericht werden eine Schalotte und zwei Knoblauchzehen geschält und zusammen mit drei Stielen Basilikum, einem Esslöffel Öl, 200 Gramm Mafaldine-Nudeln (Kochzeit: sieben bis neun Minuten) und einer getrockneten Chilischote in einen Topf gegeben. Die Flüssigkeit bekommen die Nudeln aus 300 Millilitern stückigen Dosentomaten und 450 Millilitern kaltem Wasser.
Das Ganze wird gewürzt mit einem Teelöffel Salz und Oregano und zugedeckt bei starker Hitze für circa zwölf Minuten gekocht. Je mehr Flüssigkeit verkocht ist, desto mehr sollte man ab und an umrühren. Wenn die Nudeln nach zwölf Minuten noch nicht durch sind, können nochmal ein paar Esslöffel Wasser zum Weiterköcheln hinzugefügt werden.
Zum Schluss die Basilikumblätter kleinschneiden und unterrühren. Mit etwas gewürfeltem Mozzarella und geriebenem Pecorino wird die Pasta verfeinert. Eine Handvoll Rucola darüber – fertig ist das Hauptgericht ohne Firlefanz. «Wenn es ein Pasta-Gericht gäbe, das man für den Rest seines Lebens im Repertoire haben sollte, dann diese Tomaten-One-Pot-Pasta», sagt Martha Stewart in einem Video auf ihrer Website.
Literatur:
Marianne Zunner: «One Pot Pasta», Gräfe und Unzer, 64 S., 8,99 Euro, ISBN-13: 9783833851056
Fotocredits: Gräfe und Unzer,Wolfgang Schardt,Wolfgang Schardt,Wolfgang Schardt