Berlin (dpa/tmn) – Ein Cuba Libre lässt sich im Handumdrehen mixen. Viele Zutaten sind nicht nötig: ein guter Rum, Cola, frische Limetten und zerkleinerte Eiswürfel. Im Ergebnis kann es aber enorme Geschmacksunterschiede geben.
«Für einen guten Cuba Libre ist ein leichter weißer Rum ideal», findet Marcus S. Siebert. Er ist Vizepräsident der Deutschen Barkeeper Union. Weißer kubanischer Rum soll auch die Basis gewesen sein, als der Drink angeblich um 1900 herum erfunden wurde. Gerüchten zufolge sollen nach dem Ende des spanisch-amerikanischen Krieges auf einem Militärstützpunkt in Havanna (Kuba) US-Soldaten Cola aus ihrer Heimat mit kubanischem Rum und Limettensaft vermengt und damit auf die vermeintliche Befreiung Kubas angestoßen haben: «Viva Cuba libre», sollen sie gerufen haben – zu Deutsch: «Es lebe das freie Kuba!»
Doch von einer Befreiung konnte nicht die Rede sein. Denn statt unter spanischer stand das Land damals unter amerikanischer Herrschaft. Und auch in späteren Jahren war das Land nicht im klassischen Sinne frei. Dem Weltruhm des Getränks Cuba Libre tat dies alles keinen Abbruch. In Europa wurde der Cocktail nach 1945 nicht zuletzt durch den Song der Andrews Sisters «Rum and Coca-Cola» populär. «Allerdings ist der Cuba Libre nicht das Gleiche wie der Longdrink Rum-Cola, der ohne Limettensaft gemixt wird», erklärt Matthias Knorr. Er ist Inhaber der Barschule München.
«Beliebt ist auch der Cubata, eine Abwandlung von Cuba Libre», weiß Siebert. Er wird mit dunklem Rum, der oft aus Jamaika stammt, zubereitet. «Es gibt eine Vielzahl von weiteren Rumsorten», sagt Angelika Wiesgen-Pick. Sie ist Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure in Bonn. Von den Kosten her unterscheiden sich die Sorten teils immens.
Für die Zubereitung eines guten Cuba Libre sollte auch die Cola-Sorte mit Bedacht gewählt werden. «Damit der Cocktail nicht zu süß wird, sollte möglichst eine Cola-Sorte mit einem Kräuteranteil verwendet werden», rät Siebert.
Das Grundrezept für den Cuba Libre sieht so aus: Die frischen Limetten werden nach dem Waschen geviertelt. «Wichtig ist, die Endspitzen abzuschneiden, da sie bitter sein könnten», erläutert Siebert. Die Limetten-Viertel kommen nun ins Cuba-Libre-Glas und werden mit einem Holzstößel, den es inzwischen in fast jedem Supermarkt zu kaufen gibt, zerdrückt. Darauf kommen so viele zerkleinerte Eiswürfel, dass das Glas zu mindestens einem Viertel gefüllt ist. Darauf wird eine Menge von etwa vier bis fünf cl Rum gegossen. Anschließend wird das Ganze mit einem Rührstäbchen vermengt und mit Cola aufgegossen – fertig ist der Cuba Libre.
Als Aperitif eignet sich der Cuba Libre eher nicht. Aus Sicht von Siebert ist das Getränk ein idealer Drink in geselliger Runde, zum Beispiel an einem Sommerabend. «Mit Cuba Libre hat man einen Hauch von Karibik im Glas.»
Das Cuba-Libre-Glas
Für ein geschmackliches wie ästhetisches Genusserlebnis kommt es auf das richtige Glas an. «Perfekt ist ein schönes Kristallglas mit einer Füllmenge zwischen 0,3 und 0,5 Liter», rät Matthias Knorr, Inhaber der Barschule München.
Fotocredits: Franziska Gabbert,Marcus S. Siebert,Matthias Knorr