München/Bonn (dpa/tmn) – Die Grillsaison läuft auf vollen Touren. Dabei kommen heute vielfach nicht nur klassische Bratwürste und Steaks auf den Rost. Auch Gemüse, Tofu und Fisch lassen sich gut über der Glut zubereiten. Und auch das Dessert kommt in dieser Saison vom Grill:
Vegetarisch grillen: Als Grillgemüse eignet sich zum Beispiel Pak Choi, eine milde Kohlart aus Asien. Der Kohl wird dafür längs halbiert und von jeder Seite rund zwei Minuten gegrillt. Als Würze kann man ihn mit Sojasauce bestreichen, salzen und pfeffern, erläutert die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse. Fertig ist der Pak Choi, wenn sich der Grillrost auf der Oberfläche abzeichnet und die Blätter an den Rändern kross sind.
Wer Lust auf Burger hat, kann aus Pilzen einen vegetarischen Patty machen. Dafür würfelt man zunächst trockene Brötchen und beträufelt sie in einer Schüssel mit Milch. Danach die Champignons putzen, würfeln und zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch zu den Brötchenstücken geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und zu kleinen Frikadellen formen. In acht Minuten sind die Frikadellen auf dem Grill gar. Sie schmecken pur oder im Burgerbrötchen.
Wer Tofuwürstchen oder Seitansteak grillt, muss vor allem schnell sein – denn sie verbrennen leicht. Die Tofuwurst ist am besten am Rand des Grills aufgehoben, erläutert der Vegetarierbund Deutschland. Tofu und Seitan sind sehr hitzeempfindlich. Gemüsespieße aus Aubergine, Paprika und Zucchini bekommen am meisten Geschmack, wenn sie einige Stunden vor dem Grillen in Öl, Salz, Pfeffer und Kräutern mariniert werden. Noch pikanter wird es mit Chili und Knoblauch.
Fisch grillen:Fisch braucht keinen Schnickschnack. Wenige Gewürze und frische Kräuter reichen aus, um Bratwurst und Steak zu toppen. Lecker ist es, wenn die Bauchhöhle ganzer Fische mit Rosmarin, Thymian oder Petersilie gefüllt ist. Kochbuchautor Reinhard Hess aus München mag das zarte Anisaroma französischen Estragons.
Werden Fisch und Fleisch zusammen gegrillt, rät Ingolf Ernst von der Deutsche See Fischmanufaktur in Bremerhaven zu getrennten Zonen auf dem Rost: «Auf der Fischseite nicht zu heiß grillen, sondern langsam garen.» Kommt nur Fisch auf den Grill, sollte der Rost mehr Abstand zum Feuer haben als mit Fleisch.
Richtig würzen:
Wer ohne Fleisch grillen will, darf die Marinade nicht vergessen. Aromatisch wird es mit einer Mischung aus Olivenöl, Salz und Pfeffer mit verschiedenen Kräutern wie Salbei, Rosmarin und Thymian. Darauf weist die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse hin. Damit die Marinade nicht in die Glut tropft, das eingelegte Grillgut am besten auf einer doppelt gefalteten Alufolie oder in einer Grillschale garen.
Passenden Wein wählen: Zu gegrilltem Fisch passt auch gut ein Rotwein. Denn durch das Grillen entstehen intensivere Röst- und Raucharomen als in der Pfanne. Passende Begleiter sind zum Beispiel Spätburgunder oder fruchtiger Sankt Laurent. Sie besitzen wenig Gerbstoffe und eine feine Frucht, so dass sie den Fisch nicht übertönen. Darauf weist das Deutsche Weininstitut hin.
Sind die Röstaromen des Grillfleischs intensiver, greift man besser zu Lemberger oder Dornfelder, die mehr Gerbstoffe enthalten. Sie harmonieren perfekt mit gegrilltem Rindersteak oder Lammkoteletts. Als Begleiter zu marinierten Schnitzeln oder Steaks von Schwein oder Pute empfiehlt das Weininstitut einen kräftigen Riesling oder einen trockenen Rosé.
Dessert nic
ht vergessen: Pfirsiche eignen sich sehr gut zum Grillen: Der in ihnen enthaltene Zucker karamellisiert über der Hitze, und das Aroma kommt so besonders zur Geltung. Oft reicht schon die Restwärme der Kohlen aus. Wem die gegrillten Früchte alleine zu puristisch sind, verfeinert das Ganze beispielsweise mit Frischkäse oder Quark, erläutert die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft. Dazu werden Frischkäse, etwas Schmand, ein Esslöffel Limettensaft und ein halber Teelöffel abgeriebene Limettenschale mit einer Prise Salz und einem Esslöffel Puderzucker gemischt und auf die Pfirsichhälften gegeben.
Süß und lecker wird es auch mit Erdbeeren und Marshmallows. Auf einen Spieß gesteckt, wird daraus ein schnelles Dessert vom Grill. Für vier Personen reichen 350 Gramm Erdbeeren und etwa 200 bis 250 Gramm Marshmallows. Sie werden abwechselnd auf den Spieß gesteckt und unter Wenden 20 Minuten gebraten, bis die Schaumzuckerstücke goldbraun sind. Das rät die von Lebensmittelerzeugern getragene Initiative Deutschland – Mein Garten. Wer es noch süßer will, kann am Schluss über die Spieße etwas Honig träufeln.
Fotocredits: Monique Wüstenhagen