Seitdem die Wissenschaft die Gentechnik entdeckt hat, reißt die Diskussion um die Bedenklichkeit, aber vor allem um die Kennzeichnung genmanipulierter Lebensmittel in Deutschland, nicht ab. Zwar hält die Europäische Union an ihrer Kennzeichnung für genmanipulierte Lebensmittel fest, doch gilt dies bisher nur für den Bauern, der seine Tiere mit genmanipuliertem Mais füttert und der darüber entscheidet womit er seine Tiere füttert. Der Endverbraucher bleibt weiterhin ahnungslos, zumindest wenn man im normalen Supermarkt einkauft und auf Bio-Produkte verzichtet.
Landwirtschaftsminister Horst Seehofer versprach 2007 eine Erleichterung der Kennzeichnung von gentechnikfreien Lebensmitteln, doch bisher wird noch um die Details gestritten. Verschiedene Umweltistitute, wie beispielsweise das Umweltinstitut in München, haben jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass die CDU ihren Versprechungen nicht gerecht wird. Stattdessen werden sogar oft irreführende Argumente eingesetzt und die Forderung nach Kennzeichnung von Futtermitteln als „abstrus“ abgetan.
In den meisten Lebensmitteln finden sich glücklicherweise keine genmanipulierten Zusätze, außer vielleicht in den Sojaprodukten einiger Asia-Läden. Doch durch konventionelle Futtermittel landet das Genfood über Fleisch und Milchprodukte auch in unseren Mägen. Deswegen fordern viele Verbraucher auch hier eine Kennzeichnung. Bisher lehnen Teile der Bundesregierung dies jedoch stur ab.
Die einzige Möglichkeit sicherzugehen, dass sich auch wirklich kein Genfood im Frischkäse befindet, ist auf das Bio-Gütesiegel zu achten. Ökobauern sind auf eine Kennzeichnung nämlich gar nicht erst angewiesen. Das Bio-Gütesiegel steht automatisch auch für „frei von genmanipulierten Futtermitteln“. Jeder soll selbst darüber entscheiden könne, ob er Genfood essen will oder nicht. Aber diese Entscheidung wird erst durch die Kennzeichnung möglich.